1. Kleine Menschen – große Emotionen
Ich erzähle mitunter davon. Meine ältere Tochter – jetzt vier – war ein Baby, das viele, viele Stunde am Tag geschrien hat. Sicherlich geschätzt zu Spitzenzeiten bis zu 16 Stunden am Tag. Nach einer turbulenten Babyzeit folgte eine nicht minder herausforderende Kleinkindzeit.
Mein Kind ist ein sehr feinfühliger Mensch, der sein Emotionen sehr nach außen hin zeigt und sie zum Ausdruck bringt. Ich habe also viele, viele Stunden die Wut meiner Tochter begleitet.
Und lange, wirklich lange dachte ich. Okay. Irgendwie überstehe ich das hier. Ich weiß, was ich zu tun hab, ich spule das automatisch ab. Ich spiegel hier mal ein bisschen, benenne dort mal ein bisschen die Gefühle meines Kindes.
Es war wie ein automatisiertes mechanisches Abarbeiten. Was ich bis dato nicht verstand, war wie viel wichtiger meine eigene Haltung zu dem Geschehen ist. Mir war nicht bewusst, wie viel Verbindung es mit mir selbst herausfordert, um die Gefühle meiner Tochter begleiten zu können. Und zwar so, dass es für sie spürbar werden kann, dass ich sie tatsächlich fühle. Im Hier und Jetzt.
Und das ganze ohne pädagogischen Hintergedanken. Also ohne ala, ich mache das, damit mein Kind lernt, besser mit seinen Gefühlen umzugehen. Oder aber, ich mache das jetzt mal, damit mein Kind aufhört zu schreien. Ne. Sondern genau deshalb, weil ich mein Kind beginne zu fühlen. Mein hiesiges und mein inneres Kind. Das genau in diesen Situationen viel Selbstfüsorge benötigt.
Aber von vorn… ich mag zunächst einmal damit beginnen, warum es überhaupt so essentiell wichtig ist, dass wir uns mit unseren Kindern verbinden, wenn diese in Not geraten.